Nachhaltigkeit wird in der nächsten Dekade die größte Herausforderung für Unternehmen sein. Dabei wird das Thema nicht nur durch den Klimawandel und dazu mahnende Umweltverbände getrieben. Alleine der Blick auf sich verknappende Ressourcen verdeutlicht, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann. Ein guter Rat für Unternehmertum wird also immer eine rohstoffschonende Produktion enthalten. Bisher galt: Günstige Rohstoffpreise plus günstige Arbeitskräfte mal kurze Lebensdauer von Produkten ist gleich satter Gewinn. Doch diese Rechnung wird künftig nicht mehr aufgehen. Es ist davon auszugehen, dass die Rohstoffpreise weiter ansteigen werden. Ein Abwärtstrend ist nicht in Sicht. Je mehr Konsum in Schwellenländern Einzug hält, desto mehr werden die Löhne ansteigen. Und ein Blick in die Meere und an die Strände der Welt zeigt, dass wir ein massives Müllproblem haben. Aufgrund knapper Rohstoffe und immer größerer Müllberge werden wir also Wege finden müssen, Produkte langlebiger und dauerhafter zu gestalten.

Wirtschaftlichkeit gegenüber Nachhaltigkeit

Natürlich müssen Unternehmen wirtschaftlich geführt werden, um nachhaltig bestehen zu können. Wer Arbeitskraft aus gut ausgebildetem, hoch motiviertem und gerecht bezahltem Personal schöpft, der handelt nachhaltig. Natürlich ist eine anständige Bezahlung ein Preistreiber. Und nicht in jeder Branche können hohe Löhne bezahlt werden, um nicht in Hintertreffen gegenüber der Konkurrenz zu gelangen. Zu einer gerechten Bezahlung gehört allerdings, dass Angestellte von ihr leben und im örtlichen Kostengefüge dauerhaft bestehen können. Ansonsten wird man diese Arbeitskräfte nicht lange halten können, was wiederum nicht nachhaltig wäre.

Was tun, wenn keine Rohstoffe mehr verfügbar sind?

Ressourcenschonender Umgang mit Rohstoffen trägt ebenso zur Nachhaltigkeit bei. Ein gutes Negativbeispiel ist die Fischerei. Der Rohstoff Fisch ist zwar nachwachsend. Aufgrund von Artensterben und Ausrottung durch Überfischung wird aber klar, dass die Ressource Fisch endlich ist. Nachhaltige Unternehmen halten sich an Fangquoten bzw. lokale Fischereibetriebe kennen ihre Fischbestände sehr genau und würden sich niemals selbst das Wasser abgraben, indem sie zu viele Fische fangen. Hier gilt, das sieht man besonders gut bei Nordseekrabben, das Angebot bestimmt den Preis, nicht die Nachfrage. Wer als Unternehmer nicht nachhaltig handelt und die Rohstoffe, welche er selbst benötigt aufbraucht, wird sich regelmäßig ein neues Geschäftsmodell überlegen müssen. Für Branchen, deren zur Verfügung stehende Rohstoffe zur Neige gehen, bedeutet dies heute schon in die Zukunft zu investieren. Entweder müssen, wenn überhaupt möglich, Ersatzmaterialien gefunden werden oder neue Branchen erschlossen und damit ein Geschäftsmodellwechsel vollzogen werden. Das wird man in Zukunft sehr gut im arabischen Raum beobachten können. Die ölfördernden Länder sind bereits dazu aufgerufen ihren, mit dem Ölverkauf angehäuften Reichtum in ökologischere Branchen zu investieren.

Weitsichtige Unternehmer müssen also vielerlei Faktoren im Blick haben, um einerseits lange am Markt bestehen zu können und andererseits den ökologischen Zwängen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Hervortun werden sich die Firmen, welche bereits jetzt in die Zukunft investieren und mit umweltschonenden und auch umweltschützenden Ideen vorangehen. Dabei gilt es nicht nur Bestehendes zu erhalten und mit einem grünen Anstrich zu versehen. Viel wichtiger wird sein, völlig neu zu denken und neue Konzepte für CO2-neutrale Produkte zu entwickeln. Wer mit neuen Ideen aufwarten kann, bestimmt schließlich auch die Preise.

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